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KnapsackSPIEGEL 02/2021

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Das Magazin des Chemieparks Knapsack

„HOCH SPANNENDE

„HOCH SPANNENDE AUFGABE“ Dr.-Ing. Carsten Buchaly ist seit 1. Oktober 2020 Betriebsleiter des neu formierten PSM-Bereichs der BASF im Chemiepark Knapsack D as ist hier ein tolles Umfeld, was die BASF-Kolleginnen und Kollegen vor Ort wie auch die Kolleginnen und Kollegen von YNCORIS betrifft. Die Kommunikation und Zusammenarbeit sind überaus gut“, sagt Dr.-Ing. Carsten Buchaly. Der 42-Jährige ist seit 1. Oktober 2020 neuer Leiter der MPE Produktion am BASF-Standort im Chemiepark Knapsack. Innerhalb eines halben Jahres musste der dreifache Vater neben der schnellen wie intensiven Einarbeitung durch seinen Betriebsvorgänger Dr. Willy Reißel die Weichen für komplett neue Strukturen legen. Seit dem 1. April 2021 stellt sich der BASF-Standort in Knapsack, der im Jahr 2018 in Teilen (PSM-3, -4 und -5) von Mitbewerber Bayer übernommen wurde, neu auf: Um sich künftig auf die Anlagen PSM-4 und PSM-5 zu konzentrie- ren, werden diese nun zusammengeführt und reorganisiert. Die Pflanzenschutzmittel-Anlage PSM-3 wird zurückgebaut. Zusätzlich ist der verstärkte Identifikationsprozess mit BASF weiterhin ein wichtiges Thema. Der Konzern aus dem pfälzischen Ludwigshafen hatte im Jahr 2018 Teile der Agrarsparte der Bayer AG gekauft, die die Rheinländer nach dem Erwerb des US-Riesen Monsanto aus kartellrechtlichen Gründen abstoßen mussten. BASF stellt im Chemiepark Knapsack ein Vorprodukt für ein Herbizid her. In Knapsack befindet sich die weltweit einzige Produktionsstätte des Herstellers für die phosphor-organische Verbindung Methan-phosphonsäure-n-butylester (MPE), die als Vorstufe zum Wirkstoff Glufosinat Ammonium der BASF dient. Dr. Carsten Buchaly: Unter der Führung des neuen Gesamtbetriebsleiters stellt BASF seine PSM-Betriebe im CPK zukunftsfähig und nachhaltig neu auf. 20 | KNAPSACKSPIEGEL 2 / 2021

Der BASF Konzern in Ludwigshafen hatte im Jahr 2018 Teile der Agrarsparte der Bayer AG gekauft, die die Rheinländer nach dem Erwerb des US-Riesen Monsanto aus kartellrechtlichen Gründen abstoßen mussten. HERAUSFORDERUNG AN DER SCHNITTSTELLE Es ist also eine herausfordernde Aufgabe, für die Carsten Buchaly in der neu geordneten Funktion als Gesamtbetriebsleiter der richtige Experte am richtigen Ort ist. Noch dazu ist Buchaly, der wie auch Serviceleiter Dr. Marcus Schrems an den BASF-Standortleiter Dr. Harald Bernard berichtet, mit seiner Aufgabe, Kompetenz und Biografie eine echte, lebendige und sympathische „Schnittstelle“. Unter Buchalys Führung werden nicht nur die beiden bisher eigenständigen Betriebe von PSM-4 und PSM-5 zu einer Einheit zusammengeführt, sondern auch die Verantwortlichkeiten neu geregelt. „Nun haben wir alles in einer Hand. Ich führe als Gesamtbetriebsleiter nun alle Produktionsaktivitäten. Vorher gab es Leiter für die jeweiligen Betriebsanlagen und in Personalunion einen Gesamtbetriebsleiter“, erklärt Buchaly. Durch die Fusion werden auch die betrieblichen Ressourcen etwa bei den Teams und Schichten neu organisiert. Da die Mitarbeitenden teilweise in für sie neue Betriebsteile eingewiesen werden, und der Betreiber auch in neue Anlagekomponenten investiert, wird eine betriebliche Trainings- und Weiterbildungsorganisation eingerichtet. „Wir stellen das zukunftsfähig und nachhaltig auf, das ist hoch spannend“, freut sich Buchaly. BERUFLICHE UND PRIVATE HISTORIE Buchaly achtet aber auch auf sein Familienleben und hat mit seiner spanischen Ehefrau drei Kinder, von denen eines schon zur Schule geht. „Es ist ein interessanter Ausgleich zum betrieblichen Stress, der Prioritäten an vielen Stellen geraderückt“, schmunzelt er trotz der derzeitigen Herausforderungen durch die fortwährende Pandemie-Situa tion. „Wir schlagen uns in dieser besonderen Zeit durch und sind noch ein bisschen Hilfslehrer zuhause. Sobald sich die Situation entspannt, wollen wir wieder mehr reisen“, sagt Buchaly, der sich mit einem Indoor-Rudergerät fit hält und in seiner neuen Heimat Köln-Junkersdorf das Rhein-Energie-Stadion des 1. FC Köln im Blick hat. Geboren und aufgewachsen ist er im nördlichen Ruhrgebiet, genauer gesagt in Marl beziehungsweise Dorsten. Nach seinem Abitur studierte Buchaly Chemietechnik bzw. Chemieingenieurwesen in Dortmund. Danach stieg er zum März 2008 als Ingenieur im Conceptual Design bei Bayer Technology Service in Leverkusen ein. Hier arbeitete er in der Verfahrensbearbeitung mit den Spezialisten von Bayer CropScience im Pflanzenschutz zusammen, und baute im Jahr 2013 eine neue Gruppe mit Prozessingenieuren auf, die auch dem Bayer-Bereich Healthcare zuarbeitete. Dr. Carsten Buchaly: „Die neue große Herausforderung macht sehr viel Spaß!“ INTIMER KENNER DER STRUKTUREN Was Buchaly im Gespräch mit dem KNAPSACKSPIEGEL bescheiden verschweigt: Für seine Promotion im Bereich Process Intensification wurde er als „Excellence Award Winner 2009“ vom europäischen Berufsverband European Federation of Chemical Engineering (EFCE) ausgezeichnet. 2014 wechselte Buchaly ins Bayer-Werk nach Dormagen und betreute dort als 2. Betriebsleiter eine Herbizid-Produktionsstraße ehe er dann im Mai 2016 als Expat an die Südostküste der USA delegiert wurde. Mit seiner Familie kam er nach Mobile im Bundesstaat Alabama, wo er am größten Nordamerika-Standort des Spezialchemiekonzerns Evonik eine Produktionsanlage von Bayer in verantwortlicher Funktion als Start-up Manager und Betriebsleiter betreute. Nachdem er noch den Verkauf der Anlagen vor Ort mitbegleitet hatte wechselte er dann im Zuge der Akquisition in die BASF. „Ich habe die knapp viereinhalb Jahre in den USA als große Gastfreundschaft und sehr intensive Zeit erlebt. Dies versuche ich mit der positiven Attitüde weiterzugeben, wie zum Beispiel das Team gerade in dieser Phase der Veränderungen gut zu begleiten. Dabei ist es wichtig, immer ein offenes Ohr zu haben und gleichzeitig zu erklären, wie wir mit unserem Beitrag hier am Standort Knapsack in das BASF-Geschäft einzahlen. Dazu zählt aber auch, dass wir uns organisatorisch an den Entwicklungen im Markt und im gesamten Unternehmen orientieren. Wir sind Teil eines großen Konzerns und vom Stammsitz in Ludwigshafen rund 250 km entfernt, da ist es wichtig, die Unternehmenskultur gut zu verankern“, so Buchaly. Er betont dies als intimer Kenner zweier Konzerne, die natürlich ihre eigenen Unternehmenskulturen und Organisationsstrukturen haben. „Es gibt einige Punkte, die sicher vergleichbar sind, aber natürlich legt jedes Unternehmen andere Schwerpunkte in seinen Unternehmenswerten. Ich würde behaupten, die Mehrheit der Mannschaft fühlt sich bei BASF hier am Standort wirklich gut aufgehoben. Aber eine Integration nach einer Akquisition braucht Zeit, um sich mit einem neuen Arbeitgeber wirklich zu identifizieren. Das passiert nicht von heute auf morgen“, betont Buchaly. Außerdem schätzt Buchaly die große Selbstständigkeit am Standort, die schon wie in seiner bisherigen Biografie mit einer hohen Managementkreativität und Verantwortung einhergeht: „Das ist eine neue große Herausforderung und macht sehr viel Spaß!“ KNAPSACKSPIEGEL 2 / 2021 | 21

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