Der europäische Gedanke lebt Erasmus+ an der Rhein-Erft Akademie Zum 13. Mal besuchten junge Frauen und Männer aus Prag im Rahmen des europäischen Bildungsprojektes Erasmus+ die Rhein-Erft Akademie im Chemiepark Knapsack. Ein prägendes Erlebnis für alle Beteiligten und gelungenes Beispiel für den verbindenden Charakter des Programmes. Europa in Hürth. Die Rhein-Erft-Akademie freut sich über die Gäste aus Tschechien D er Humanist Erasmus von Rotterdam gehört ohne Zweifel zu den Großen der europäischen Geschichte. Sein Ziel, die Überwindung der Grenzen und eine neue europäische Gemeinschaft, in der Werte wie Solidarität, Kultur und Gastfreundschaft, maßgeblich sind, finden sich auch heute noch im Erasmus+ Programm der EU wieder. Zu Teilnehmenden der ersten Stunde gehören auch die Rhein-Erft Akademie (REA) und das naturwissenschaftliche Masaryk Gymnasium aus Prag, die auch 2024 wieder auf einen gelungenen Austausch zurückblicken können. „Für alle Beteiligten sind die interkulturellen und länderübergreifenden Projekte des Erasmus+ Programms eine große Chance. Beide Seiten erweitern im fachlichen aber auch zwischenmenschlichen Umfeld ihre Erfahrungen.“ Marco Mencke VOLLER EINSATZ BEI PLANUNG UND AUSFÜHRUNG Eine besondere Herausforderung stellt in jedem Jahr die umfangreiche Organisation dar. Entsprechende Vorbereitungen für den zweiwöchigen Aufenthalt der Gäste aus Tschechien starteten daher bereits im Januar. Gerade die Suche nach einer geeigneten Unterkunft ist dabei nicht immer einfach: „Unsere Gäste brauchen ihren Rückzugsraum. Auch die Nähe des Hotels zum Chemiepark ist wichtig, da die Schüler ja jeden Morgen pünktlich hier bei uns sein müssen“, so der Projektverantwortliche Ludwig Volkelt, der gemeinsam mit seinem Kollegen René Grundke verantwortlich für das Erasmus+ Programm bei der REA ist. Verlassen können sich beide auf die tatkräftige Unterstützung von Mitorganisatorin und Teamassistentin Eva Matheisen, die seit vier Jahren mit dabei ist: „Wir freuen uns jedes Jahr auf unsere Gäste. Natürlich ist das auch mit viel Arbeit verbunden. Neben der Unterkunft müssen beispielsweise die Verpflegung, Eintrittskarten für die Sehenswürdigkeiten, T-Shirts, Tickets für die Fahrten mit Bus und Bahn, die Schutzkleidung und auch Kleinigkeiten, wie Namensschilder oder Give-aways organisiert werden. Aber ich muss sagen, es macht immer viel Spaß und es lohnt sich.“ Die Chemielehrerin der Prager Schule, Eva Vrzáčková, reiste zum vierten Mal mit – als organisatorische Begleitung, didaktische Fachkraft und Dolmetscherin in einer Person. Dass die Teilnehmenden neue Einblicke in die Welt der Verfahrenstechnik, der Chemie und natürlich auch in die Kultur eines anderen Landes erhalten, ist für sie unbezahlbar: „Die Freude meiner Schüler*innen berührt mich sehr. Nur so ist man als junger Mensch offen für Neues und lernt nachhaltig für die Zukunft. In Prag erzählen sie dann ihren Mitschüler*innen voller Begeisterung von ihrem Aufenthalt in Deutschland.“ OPTIMALE LERNBEDINGUNGEN TREFFEN AUF ECHTEN WISSENSDURST Beeindruckt zeigten sich die Schüler*innen vor allem vom Technikum der REA. „Die Masaryk Schule verfügt über hervorragende Labore, aber die Möglichkeit, an unseren Ausbildungsanlagen unter Realbedingungen zu arbeiten, ist natürlich ein echtes Plus“, so René Grundke. „Dafür hole ich sie auch mal aus ihrer Komfortzone raus und freue mich, wenn sie dann entsprechende Lösungen entwickeln.“ 28 | KNAPSACKSPIEGEL 4 / 2024
Ganz ohne Spezial ausrüstung: Alexander Nemec, Michal Veres, Jaroslav Jurak und Martin Zofka „bestiegen“ den höchsten Punkt der Niederlande am Dreiländereck Eine echte Win-Win Situation für Schüler und Azubi Kulturelles Highlight: Schloss Augustusburg als Meisterwerk des Rokoko beeindruckte Gäste und Gastgeber gleichermaßen Beeindruckt zeigten sich die Ausbilder auch von der Ernsthaftigkeit und dem fachlichen Interesse der Teilnehmenden. „Das sind wirklich tolle, hochmotivierte junge Menschen, die sich alle auch ganz selbstverständlich an die Sicherheitsregeln halten“, ergänzt Ludwig Volkelt. AZUBIS UND SCHÜLER*INNEN UNTER SICH Für das zweiwöchige Praktikum hatte die REA besonders qualifizierte Auszubildende ausgesucht, die den Ausbildern im Labor und im Technikum eine echte Hilfe waren. Der Austausch erfolgte dabei natürlich vornehmlich über die englische Sprache. Eine Herausforderung, aber auch eine Chance. „Mir haben die zwei Wochen nicht nur echt Spaß gemacht, sondern auch wirklich viel gebracht. Ich bin im letzten Lehrjahr und habe mich gefreut, dass ich auch fachlich meinen Teil beitragen konnte. Klar, die Sprachbarriere war da, aber nach ein paar Tagen konnten wir uns schon prima verständigen. Ich spiele mit dem Gedanken, auch mal nach Prag zu fahren und die anderen wiederzusehen“, so Arthur Janzen, Auszubildender bei der REA. NACH DER ARBEIT DAS VERGNÜGEN Bei aller Arbeit im Chemiepark durfte eines natürlich nicht fehlen: das beliebte Freizeitprogramm. Ausflüge in Städte, wie Köln, Düsseldorf, Bonn und Aachen, wurden genauso begeistert angenommen wie kulturelle Highlights in der Region und sportliche Aktivitäten im Klettergarten oder auf der Bowlingbahn. So konnten die Gäste aus Tschechien interessante und unterhaltsame Einblicke in die Kultur und Lebensart der Menschen ihres Gastgeberlandes gewinnen. NACH DEM PROJEKT IST VOR DEM PROJEKT „Für alle Beteiligten sind die interkulturellen und länderübergreifenden Projekte des Erasmus+ Programms eine große Chance. Beide Seiten erweitern im fachlichen, aber auch zwischenmenschlichen Umfeld ihre Erfahrungen. Wir sind stolz, Teil dieses für die Zukunft so wertvollen Programms zu sein,“ bilanziert Marco Mencke, Geschäftsführer der REA. Die Vorbereitungen für den Austausch 2025 werden schon bald beginnen. Im nächsten Jahr sollen es sogar rund 30 Schüler*innen und zwei Dozent*innen sein, die Deutschland besuchen. Sicher ist sicher. Die obligatorische Schutzausrüstung stellt die REA. Im Bild v. l. n. r. : Ali Tunahan Demir und Karolína Neufusová KNAPSACKSPIEGEL 4 / 2024 | 29
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