ZUM SCHÜTZEN GEBOREN YNCORIS sponsorte mit 500 Euro die digitale Schießanlage. Michael Simon sorgt bei YNCORIS in der Abteilung Prüftechnik für elektrische Begleitheizungen von Rohrleitungen. In seiner Freizeit engagiert er sich als stellvertretender Jungschützenmeister bei der St. Johannes Schützenbruderschaft Ahrem 1925 e. V. Er hatte sich beworben zur Vereins-Sponsor-Aktion von YNCORIS. Mehrere Knapsacker stehen unter dem Stern „Ahrem-Schütze“. Viele Schützenvereine sind im wahrsten Sinn ausgestorben: Es fehlt an Nachwuchs. Ihr aber hier in Ahrem verzeichnet über 50 Jungschützen, Mädchen und Jungen gleichermaßen. Was macht ihr anders? Was können Motivationsund Recruiting-Coaches von euch lernen? Michael Simon: (lacht) Wir kümmern uns um die Jugend, auch um die Kleinsten. Das haben einige Vereine versäumt. Schützenverein als Männer-Club, die Zeiten sind vorbei. Wir haben eine hohe Frauenquote. Diese wächst ebenfalls natürlich. Es ist nicht so, dass die Kerle ihre Frauen mit in den Verein schleifen. Einige unserer weiblichen Mitglieder schätzen den Verein seit ihrer Kindheit und bringen ihre Partner mit ein. Wir achten bei unseren Vereinsaktivitäten darauf, dass alle Altersklassen zum Zuge kommen. Bei uns gibt es das Prinz- und Prinzessin- Ausschießen von Bambini, Schüler, Jungschütze und Schützenkönig*in. Von eurer neuen digitalen Schießanlage profitieren auch die Kleinen. Laser-Shooting ist angesagt bei den Kids. So können wir unsere Bambinis ab sechs Jahren trainieren; sie dürfen ja mit keinerlei Munition schießen. Unsere Jugendgruppe, ab zwölf Jahren, liebt diese Anlage auch. Sie können offiziell schon ein Luftgewehr in die Hand nehmen. Highlights sind Ostereier und Weihnachtspakete schießen. Ringe werden digital gezählt. YNCORIS-Kollege Tim Weisweiler betreut die Jungschützen im Nachbarort Herrig. Wir haben das Jugendtraining hier nach Ahrem zusammengelegt, um die Anlage hier optimal zu nutzen und auch die Jugend zusammenzuführen. 24 |
Was Ihr bietet ist weit mehr als Laser-Shooting. Das Ohr am Rohr zu haben, offen zu sein für neue technische Möglichkeiten, das gilt auch für Vereine. So was wie die digitale Schießanlage sind nur Instrumente. Das Vereinsleben, der Zusammenhalt, das ist wichtig über den Schießsport hinaus. Wir organisieren Schießwettbewerbe, Ausflüge, Jugendfahrten, Sommerfest, Halloween-Party. Schützenfest ist immer am letzten Juni-Wochenende. Die Tradition, die halten wir hoch, die Uniform gehört dazu. Bis auf die zwei Weltkriege und Corona-Lockdown ist unser Verein nun fast 100 Jahre aktiv. Michael Simon ist stellvertretender Jungschützenmeister bei den Ahremer Schützen. Schützenkönig oder Königin ist doch eine teure Angelegenheit. Das kann sich doch nicht jeder leisten. Schießen da nicht manche extra am Vogel vorbei? Das hat viel mit der jeweiligen Vereinskultur zu tun. Hans-Peter Zilleken, langjähriger Betriebsratsvorsitzender bei YNCORIS, ist seit 1996 unser Präsident. Das Schützenfest ist Spaß und Sport, auf das wir uns alle freuen. Und da sind wir uns alle einig: Es soll auch sportlich bleiben und nicht König und Königin ein Riesenloch in die Haushaltskasse reißen. Das haben wir hier bei uns sehr bodenständig geregelt. Zum Schützen geboren – das kommt bei euch nicht von ungefähr. Wir alle tragen unseren Nachwuchs direkt ein als Mitglieder. Das ist wie mit der Taufe: Sie könnten ja später austreten, aber sie sind von Anfang an mit dabei und laufen nicht nur irgendwie mit. Unser jüngstes Mitglied war eine Stunde alt. Der Vater hatte zuvor den Antrag vorbereitet und rief mit seiner guten Nachricht an als wir gerade eine Vorstandssitzung hatten. Tim Weisweiler, YNCORIS Gefahrenmeldetechnik, ist Jungschützenmeister in Herrig. Muss man in Ahrem geboren sein, um Ahrem-Schütze zu werden? Nein, Immis sind herzlich willkommen! „Wir kümmern uns um die Jugend“ Ahrem-Schützen: Karsten Simon, EMSR-Montage bei YNCORIS und Michael Simon, YNCORIS Prüftechnik. Illustration: dzmitry – Adobe Stock | 25
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