Berthold Müller engagiert sich im Radsport verein RRC Düren-Merken e. V. Der Verein nutzte die YNCORIS-Spende von 500 Euro zur Anschaffung eines Rennrads für die Jugendarbeit. Mit einem Cocktail im Liegestuhl – eine klassische Urlaubspose. Du gibst dir ganz anders „die Kante“: Du heizt mit dem Rennrad über vier Alpenpässe auf Zeit. Berthold Müller: Sport ist meine Passion. Ich habe früher Leichtathletik auf Leistungsniveau betrieben. Leichtathletik hat ebenso wenig mit „leicht“ zu tun wie mit Reck, Schwebebalken oder Flic-Flac. Laufen, Springen, Werfen, das ist es: Grunddisziplinen menschlicher Bewegung. Vom Sprint bis Langlauf, Weit- und Hochsprung, Ball- und Hammerwurf. Was mir damals wie heute an der Disziplin gefällt: Du kannst dich in Einzeldisziplinen messen, doch der Mannschaftscharakter zählt! Das gilt auch für deine nächste sportliche Station, den Triathlon, die Kombination der härtesten Ausdauersportarten: Schwimmen, Radfahren, Marathon. Ja, ich meinte, damit auf meine Stärken zu fokussieren: mehr Finisher als Kurzzeit-Sprinter. Berthold Müller Foto: privat Den Mythos Ötztaler bezwingen Das wünschen sich alljährlich mehrere tausend Bewerber aus der ganzen Welt. Davon werden nur rund 4.000 Radrennfahrer zur Teilnahme zugelassen. Die Originalstrecke mit Start und Ziel in Sölden, Tirol, führt die Teilnehmer vorbei an idyllischen Dörfern, entlang des Alpenpasses Kühtaisattel bis in die Landeshauptstadt Innsbruck, über den Brennerpass nach Südtirol. Höhepunkte der hochalpinen Gefilde sind die darauffolgenden Alpenpässe Jaufenpass und Timmelsjoch mit 2.474 Metern Seehöhe in Südtirol. Dort haben die Fahrer zusätzlich gegen teilweise extreme Wetterverhältnisse anzukämpfen. Auf die Anstiege mit bis zu 18 % Steigung folgen rasante Talfahrten. Sie verlangen von den Teilnehmern höchste Konzentration. 24 | KNAPSACKSPIEGEL 1 / 2022
Auch beim Triathlon suchtest Du die ultimative Herausforderung. Du hast erfolgreich am Iron-Man-Wettkampf in Roth teilgenommen. Ziel erreicht und dann? Dann habe ich einfach das gemacht, was mir am meisten liegt, den Radsport. In der Anspannung finde ich Entspannung. Das klingt nach Meilen… Wäre ich direkt in den Radrennsport eingestiegen, so wäre es mein Traum gewesen, Profi zu werden. Dann denke ich mir: Du verdienst dein Geld doch viel einfacher bei YNCORIS. Alles gut so. Was machst Du bei YNCORIS? Ich arbeite im Team Konzessionen. Dies umfasst das gesamte Behörden- und Genehmigungsmanagement für Chemieanlagen im Chemiepark und für externe Kunden. Foto: © Ötztal Tourismus Unbesehen davon bleibt deine Leidenschaft für das Radrennen. Die Fahrer in einem Pulk wirken wie ein organisches Ganzes. Aber Ihr seid auch Konkurrenten. Stürzt einer, ist dies lebensgefährlich für alle. Diese Achtsamkeit bei High-Speed ist absolut faszinierend. Allein das Zusehen ist nervenaufreibend. Ich war in Nepal unterwegs. Kennst Du den Verkehr dort? Es reicht auch schon Rom: Als Deutscher fährst Du da am besten kein Auto. So hätte auch ein normaler Fahrradfahrer Schwierigkeiten, ein Rennen mitzufahren. Viel Erfahrung ist dazu erforderlich. Am Ötztaler Radmarathon nehmen rund 4.000 Radrennfahrer teil. Er gilt international als absolute Herausforderung, ein enormer Kraftakt für Körper und Geist. Meine Bestzeit beträgt acht Stunden und fünf Minuten. Auch dieses Jahr will ich in meiner Altersklasse weit vorne landen. Gut und erfolgreich fahren heißt für mich auch eine gute Zeit zu schaffen. Foto: © Ötztal Tourismus | 25
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