„WERKSCHUTZ NOCH FESTER ETABLIEREN“ INTERVIEW Markus Fröhlich im Gespräch über seinen neuen Verantwortungsbereich als Leiter Werkschutz HERR FRÖHLICH, SEIT DEM 1. JANUAR 2022 SIND SIE LEITER WERKSCHUTZ BEI YNCORIS IM CHEMIEPARK KNAPSACK. ZUVOR WAREN SIE STELLVERTRETENDER LEITER UND KOORDINATOR WERKSCHUTZ. WAS IST DER UNTERSCHIED? Markus Fröhlich: Der Koordinator Werksschutz ist für den operativen Ablauf verantwortlich. Er plant den Einsatz der Mitarbeiter, ist viel im Werk unterwegs, erstellt Unfallaufnahmen u. a., aber es findet eben keine klassische Mitarbeiterführung statt. Die Rolle ist vergleichbar mit der eines Disponenten. Als Leiter Werkschutz bin ich weniger in diesen operativen Abläufen und dafür mehr in der disziplinarischen Teamführung und strategischen Ausrichtung tätig. SIE WERDEN ALSO ZUKÜNFTIG WENIGER OPERATIV TÄTIG SEIN? Markus Fröhlich: Aufgrund unserer Struktur beim Werkschutz wird es nicht ausbleiben, dass ich hier und dort noch operativ arbeite, aber im Großen und Ganzen gebe ich diese Aufgaben an Laura Bungert ab, die gerade ihren Meister gemacht hat und eine neue Funktion übernimmt. SIE MÜSSEN SICH VERMUTLICH AUCH ERST AN DAS NEUE AUFGABENFELD GEWÖHNEN UND EIN STÜCKWEIT IN DIE NEUE FUNKTION HINEINWACHSEN. WAS MACHT DENN EIN LEITER WERKSCHUTZ? Markus Fröhlich: Mein Vorgänger, Herr Wenzel, hat mich in den vergangenen vier Jahren schon ganz gut eingearbeitet. Denn es war von Anfang an der Plan, mich für diese Stelle zu entwickeln bis der Kollege in den Ruhestand geht. Diese Managementthemen sind für mich auch deshalb kein Neuland mehr, weil ich ein Studium im Sicherheitsmanagement sowie zuvor eine Weiterbildung zum technischen Betriebswirt absolviert habe. Zu den neuen Aufgaben zählt zum Beispiel Markus Fröhlich mit Kollegin Laura Bungert: Vorbereitung auf neue Aufgaben auch die fachliche und organisatorische Weiterentwicklung des Werkschutzes. Ich bin also taktisch und strategisch für die Ausrichtung des Werkschutzes verantwortlich und die direkte Führungskraft für die eingesetzten Mitarbeiter. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in den Kundenbeziehungen und dem Dienstleistungsportfolio. UND DAMIT EXPLODIERT JETZT WAHRSCHEIN- LICH AUCH IHR MEETING-KALENDER? Markus Fröhlich: Ich gehe davon aus. In der ersten Januarhälfte ist es noch etwas ruhiger. Ende Januar werden aber einige Projekte starten. Das ist auch eine meiner Hauptaufgaben, das Anstoßen diverser Projekte – gerade was die Unternehmenssicherheit betrifft. Hier werde ich als Leiter Werkschutz mit meinem Vorgesetzten Jürgen Groborz im regelmäßigen Austausch stehen, um über die zukünftige Ausrichtung der Sicherheit am Standort zu sprechen. Dazu kommt natürlich ganz neu auch die Budgetverantwortung. 8 | KNAPSACKSPIEGEL 1 / 2022
UND HERR WENZEL IST NOCH AN IHRER SEITE? Markus Fröhlich: Herr Wenzel wird jetzt noch bis zum 31. März an Bord bleiben, bevor er in den wohlverdienten Ruhestand geht. In seiner Hauptfunktion ist er bis dahin noch Notfallmanager, wird mich aber in meiner neuen Funktion so lange noch unterstützen. Das ist eigentlich ein sehr gutes Konstrukt, das wir da haben. SO IST MAN NICHT VOM ERSTEN TAG AN ALLEINE GELASSEN MIT DEN VIELEN NEUEN THEMEN. Markus Fröhlich: Ganz genau. Wie gesagt wurde ich relativ schnell nach meiner Einarbeitung Schritt für Schritt mit in diese Themen involviert. Zudem bin ich nun nicht nur fachliche, sondern auch disziplinarische Führungskraft. Das erleichtert es auch, konkret auf die Mitarbeiter einzuwirken. MIT WELCHER FÜHRUNGSPHILOSOPHIE GEHEN SIE AN DIESE NEUE AUFGABE RAN? Markus Fröhlich: Meine Führungsphilosophie ist die werteorientierte Mitarbeiterführung. Das heißt, eine stark individuelle Führung, die sich an den verschiedenen Werten der Mitarbeiter orientiert. Der eine braucht klare Vorgaben, andere wiederum hinterfragen Prozesse, wollen diese verstehen und an diesen beteiligt werden. In einem altersheterogenen Team wie dem Werkschutz, in dem Menschen aus unterschiedlichen Altersgenerationen, angefangen bei den „Babyboomern“ bis hin zur „Generation Z“, arbeiten, treffen auch unterschiedliche Wertesysteme und Wertevorstellungen aufeinander. Mein Ziel ist es, dies zu berücksichtigen und die Menschen bestmöglich zusammenzuführen. DAS HEISST, ES STEHEN AUCH VIELE INDIVIDUELLE MITARBEITERGESPRÄCHE AUF DER AGENDA – UNTER VIER AUGEN. Markus Fröhlich: Sowohl als auch. Ich möchte auch mehr Teamgespräche führen und damit perspektivisch auch die Team-Atmosphäre auf ein neues Level heben. Das ist eines meiner Hauptziele. Dafür braucht es aber zunächst auch viele Gespräche unter vier Augen. WIE VIELE MITARBEITER GEHÖREN ZU IHREM TEAM? Markus Fröhlich: Wir haben 18 eigene Mitarbeiter, zwei Auszubildende und zwei Mitarbeiter einer Fremdfirma, die aber zu 100 Prozent im Team integriert sind. MIT WELCHER ZIELSETZUNG TRETEN SIE DIE NEUE POSITION AN? Markus Fröhlich: Wir wollen verstärkt mit Vorurteilen aufräumen, was den Status von Security-Mitarbeitern angeht und möchten zukünftig langfristig eine Art „Kompetenzzentrum Security“ hier am Standort sein. Wir haben hier viele junge Mitarbeiter, die hochmotiviert sind. Besonders stolz sind wir auf unsere drei Damen, die alle ihre Ausbildung hier gemacht haben und alle drei übernommen wurden. Markus Fröhlich: „Team-Atmosphäre auf ein neues Level heben“ KOMPETENZZENTRUM SECURITY „Wir wollen verstärkt mit Vorurteilen aufräumen, was den Status von Security-Mitarbeitern angeht und möchten zukünftig langfristig eine Art ‚Kompetenzzentrum Security‘ hier am Standort sein.“ Markus Fröhlich Und die Kollegin Laura Bungert hat sogar die Ausbildung zum Meister absolviert. In diesem Rahmen ist es auch das Ziel, eine neue Teamkultur, eine neue Identität zu schaffen. Ich möchte gerne den Mitarbeitern eine Mission näherbringen: Was machen wir hier und warum machen wir das? Das ist übrigens keinerlei Kritik an meinem Vorgänger. Vielmehr gilt es, seine gute Arbeit weiter auszubauen und den Werkschutz als eigene Abteilung noch fester im Chemiepark Knapsack zu etablieren. VERRATEN SIE DEN LESERN AUCH NOCH ETWAS ÜBER DIE PERSON MARKUS FRÖHLICH? Markus Fröhlich: Schwierig (lacht). Zurzeit bin ich Single und habe auch keine Kinder. Privat waren die vergangenen Jahre ohnehin eher auf Sparflamme, denn Corona und das Studium haben da nicht viel Spielraum gelassen. Jetzt lese und jogge ich endlich wieder regelmäßig. Außerdem möchte ich in diesem Jahr gerne den Boots-Führerschein machen und auf jeden Fall auch wieder mehr reisen. PERFEKT – DAS HEISST, SIE KÖNNEN SICH NEBEN IHREN HOBBYS GERADE VOLL UND GANZ AUF DEN JOB KONZENTRIEREN. HERZLICHEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH. Markus Fröhlich: Sehr gerne! KNAPSACKSPIEGEL 1 / 2022 | 9
Laden...
Laden...
Laden...