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KnapsackSPIEGEL 3/2022

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Das Magazin des Chemieparks Knapsack

Auch die Koordinatoren

Auch die Koordinatoren bereiten sich vor. Sie haben unter anderem Arbeiten gesichtet, Materialien vor Ort gebracht und Anlagenteile markiert. Das Material, das der Kunde bereitstellt, ist – genauso wie das Leihwerkzeug – bereits für die Montage vorkonfektioniert und eingelagert. Werden kurz vor dem Start noch zusätzliche Leistungen angefragt, zum Beispiel, weil etwas undicht geworden ist, muss Schaller abwägen, ob er dafür das nötige Personal und Werkzeug bereitstellen kann. Wenn ja, heißt es: Angebot schreiben, alles Nötige bestellen, die Beteiligten auf dem Laufenden halten. EIN TAG VOR DEM STILLSTAND Damit es am ersten Tag direkt losgehen kann, erklärt Schaller zusammen mit den Koordinatoren den Mitarbeitern alle Begebenheiten der Baustelle, das Pandemiekonzept und unterweist noch einmal die wichtigsten Punkte. „Wir erklären unter anderem, wo das Lager ist, wo die Materialien und wo das Einsatzgebiet des jeweiligen Mitarbeiters.“ 28. MÄRZ 2022 – DER STARTSCHUSS „Der erste Tag ist immer turbulent“, sagt Schaller, „weil einzelne Nachzügler noch Unterweisungen und Werksausweise benötigen.“ Die Handwerker arbeiten in drei versetzten Schichten. Der erste Schritt nach dem Testen: das Abholen der Arbeitserlaubnisscheine, in denen die Arbeiten und die nötigen Sicherheitsvorkehrungen genau beschrieben sind. Dann geht es los. TAG DREI IM STILLSTAND Es läuft in Merkenich. Das Team liegt gut im Plan, trotz einer größeren Anzahl an Reparaturen und weniger Personal als geplant. An zwei Behältern waren etwa die Stutzen der Einfüllrohre so verbacken, dass sie beim Ausbau beschädigt wurden. Die YNCORIS- Hauptwerkstatt fertigte neue Stutzen an und lieferte sie per Taxi nach Merkenich. Ein Team aus Schweißern baute sie noch nachts ein. Schaller: „Hier sind die kurzen Reaktionszeiten unserer Werkstätten ein echter Vorteil.“ Damit die Handwerker, die für den Tag an diesem Teil der Anlage eingeplant waren, trotzdem arbeiten können, werden Sie an anderer Stelle eingesetzt – unter anderem bei einem der weiteren Stillstände im Chemiepark Knapsack. Auch bei Vinnolit sind die Schichten und die Technik durch Corona unterbesetzt, was zu zusätzlichen Herausforderungen führt, wenn Arbeiten nur vom Kunden selbst erledigt werden können. Bei den TÜV-Prüfungen kommen außerdem regelmäßig Risse an den Wandungen oder Schweißnähten ans Licht. Deshalb sind Teams aus Schweißern und Vorrichtern immer auf Abruf vor Ort. Insgesamt sieht es gut aus, dass YNCORIS den Stillstand wie geplant am 2. April beenden kann. GESCHAFFT! DIE NACHBEREITUNG Eine Woche nach dem Stillstand ist die Anlage angefahren. „Ein paar Nacharbeiten liefen noch auf Kundenseite“, sagt Schaller. „Das ist normal, denn es kann immer mal noch etwas undicht sein.“ Deshalb bleiben zwei Handwerker länger vor Ort. 6 | KNAPSACKSPIEGEL 3 / 2022

Komm ich, komm ich nicht? Mit Personalausfällen muss jedes Unternehmen rechnen. Deshalb plant YNCORIS bei jedem Stillstand zusätzliche Mitarbeiter ein – in diesem Jahr 20 Prozent. Doch auch das reichte nicht, obwohl während der Arbeiten nur drei Mann positiv auf Corona getestet wurden. „Während wir vor zwei Jahren, zu Beginn der Pandemie, sehr viele, sehr motivierte Handwerker erlebt haben, haben die Ausfälle letztes und insbesondere dieses Jahr durch die Pandemie, die hohen Spritkosten und den Krieg in der Ukraine ein ganz neues Niveau erreicht“, sagt Rainer Betzin, Leiter Stillstands-/Baumanagement bei YNCORIS. „Das hat auch unsere Personaldienstleister überrascht.“ Doch wenn ein Handwerker nach ein, zwei Tagen einfach nicht mehr erscheint, zieht das viele Probleme nach sich. Weil die Herausforderungen jedes Jahr steigen, sucht das Team nach zusätzlichen Partnern und denkt über andere Vertragsstrukturen nach. Außerdem prüft Betzin Möglichkeiten, zukünftig vermehrt Partner und Fachkräfte aus dem europäischen Umland einzusetzen. Zur Überwindung sprachlicher Barrieren ist auch die Unterstützung von YNCORIS-Mitarbeitern angedacht, die polnisch, ukrainisch, kroatisch oder rumänisch sprechen. Denn die fachliche Kommunikation sowie die Kommunikation bei Störfällen muss selbstverständlich sichergestellt sein. Corona – fast schon Alltag Maskenpflicht, mehr Abstand, größere Pausenzelte sowie unterschiedliche Anfangs- und Pausenzeiten: Umfangreiche Tests und Hygienemaßnahmen gehörten im dritten Jahr der Pandemie zur Routine. Der Chemiepark Merkenich verfolgt dabei ein etwas anderes Testkonzept als der Chemiepark Knapsack. Während in Knapsack einfahren konnte, wer geimpft oder genesen ist, wurde in Merkenich jeder Mitarbeiter und Besucher vor dem Einlass in den Chemiepark in einem mit dem Auto befahrbaren Zelt getestet. Schaller: „Gerade nach Karneval, als die Inzidenzen rasant stiegen, wollten wir Ausfälle minimieren.“ Die Koordinatoren sammeln die letzten Werkzeuge, zum Beispiel Kettenzüge, wieder ein. Schaller bearbeitet die Stunden- und Materialrückmeldungen für die Abrechnung und listet Mehr- und Minderleistungen auf. Alle Informationen, die für die Planung des nächsten Stillstands wichtig sind, werden in der Planungssoftware TAR-Serv gespeichert. Ein Feedback-Gespräch mit Vinnolit ist in den nächsten Wochen geplant. „Natürlich gibt es immer noch etwas zu verbessern, aber ich bin grundsätzlich zufrieden“, sagt Schaller. „Wir haben alles rechtzeitig und ordentlich erledigt.“ DIE VINNOLIT-STILLSTÄNDE Die jährlichen Vinnolit-Stillstände stehen immer im März und April an. In insgesamt vier verschiedenen Anlagen im Chemiepark Knapsack und in Köln-Merkenich unterstützt YNCORIS den Kunden dabei schon seit Jahren. DIE FAKTEN DES STILLSTANDS IN MERKENICH: 1 Projektleiter und 10 Koordinatoren 6 Ausführungstage plus 5 Vorbereitungstage für die Koordinatoren 70 Handwerker aus der Mechanik plus 12 Mess- und Regeltechniker sowie EMR-Monteure 3 Schweißer und 3 Vorrichter, 2 Lageristen mit 16 Ausführungstagen 5.600 Arbeits- plus 1.200 Koordinatoren- und Projektleiterstunden 0 Unfälle, 0 Beinaheunfälle, 0 Vorkommnisse | 7

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