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KnapsackSPIEGEL 3/2025

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Das Standortmagazin des Chemieparks Knapsack

14 |KNAPSACKSPIEGEL 3 /

14 |KNAPSACKSPIEGEL 3 / 2025

KÜHL MIT KUNSTSTOFFNovum im Chemiepark: Die neuen Zellen im Rückkühlsystemin Hürth sind aus glasfaserverstärktem KunststoffSeit kurzem besitzt das Rückkühlsystem imHürther Blockfeld 22 drei neue Zellen. DasBesondere: Zum ersten Mal kam dabei glasfaserverstärkterKunststoff (GFK) zum Einsatz. Bisherwurden die Rückkühlsysteme entweder aus Betonfertigteilenoder einer Holztragstruktur mit Betonbeckenerrichtet. Beide Werkstoffe waren hier jedochkeine Alternative. Im bisherigen Kühlturm ausBeton hatte salzige Atmosphäre im Laufe der Jahredie Betonbewehrung vor allem von außen angegriffenund damit die Stabilität des Systems gefährdet.Holz schied wegen der reduzierten Haltbarkeit heutigerBauhölzer aus. Das Projektteam unter der Leitungvon Carsten Charwath aus dem Bereich Standortbetrieb-Energietechnikvon YNCORIS entschiedsich daher für Kühlturmzellen komplett aus GFK,Verbindungen aus hochwertigem Edelstahl und eineAuffangtasse aus Beton. „Alle wichtigen, tragendenoder schwer zugänglichen Teile sind nun komplettkorrosionsbeständig. Falls später einmal Schäden ander Betontasse auftreten sollten, sind diese direkt erkennbarund lassen sich einfach sanieren“, erklärt er.Weil bisher niemand bei YNCORIS Erfahrungen mitdem Einsatz des Werkstoffs in einer solchen Größenordnunghatte, schaute sich das Projektteam nichtnur den Hersteller und seine Rückkühlwerke genauan, sondern tauschte sich auch mit einem bekanntenUnternehmen aus, das einen Kühlturm aus GFK betreibt.Charwath: „Alles spricht für das Material.“DIE FAKTENDas Rückkühlsystem ist essenziell für einen benachbartenProduktionsbetrieb. Mit einer Umwälzungvon rund 2.000 Tonnen Wasser pro Stunde wird eineKühlleistung von 24 Megawatt thermisch erreicht.Der neue Kühlturm verfügt über drei Zellen, die unabhängigvoneinander betrieben werden können.„Im Winter, wenn es kalt ist, benötigen wir oft nur dieLeistung von zwei Zellen“, so Charwath. „Dann könnenwir eine abstellen und sparen dadurch Energie.Auch eine Erweiterung um eine vierte Zelle wäre imBedarfsfall möglich.“ Die neuen Kühlerzellen sindTeil eines Verbundsystems mit dem Holzkühlturm2210 nebenan, sodass das Gesamtsystem über einethermische Leistung von fast 40 Megawatt verfügt.Weil das Rückkühlsystem für den benachbartenIN ZAHLEN2.000 Tonnen Wasser pro Stunde24 Megawatt thermische Leistung3 Zellen – erweiterbarMehr als 2 Millionen EuroInvestitionssummeENERGIEBetrieb immer verfügbar sein muss, baute das Teamdas neue System neben dem alten auf. „Dadurchkönnen wir die Bestandsanlagen aus Beton weiternutzen und die Kühlwasserversorgung nachFertigstellung innerhalb von Stunden umstellen,ohne dass der Betrieb unseres Kunden davon beeinflusstwürde“, so Charwath.STEINIGER WEGEigentlich hätte das neue Kühlsystem schon längstin Betrieb sein sollen. Doch es kam anders: Zuerstverstarb Volkhard Pieper, ein erfahrener und hochgeschätzterKollege, der das Projekt bis dahin unterstützthatte. „Das hat uns alle persönlich schwer getroffen“,sagt Charwath. „Gleichzeitig fehlte uns nundie Erfahrung mit einem solchen Projekt.“ Kaum hattensich die Kollegen eingearbeitet, ging die Muttergesellschaftdes Kühlturmbauers in Insolvenz. Dadurchmusste auch die Tochter möglichst schnell einen neuenInvestor finden. „Das hat uns mindestens drei MonateBauzeit gekostet – und jede Menge Nerven“, sagtCharwath. Denn der Erd- und Tiefbau für das Becken,der Bau des Kühlturms und der Rohrleitungen, alleswar voneinander abhängig und ließ sich nicht einfachverschieben. Doch durch vereinte Kräfte gelanges den Beteiligten, das Projekt sicher und erfolgreichzu Ende zu führen. „Die Zusammenarbeit im Teamwar hervorragend. Wir standen immer im direktenAustausch, jeder hat über den eigenen Tellerrand hinausgeschautund sich für das Projekt und das Teameingesetzt“, sagt er. „Anders hätte das auch gar nichtfunktioniert. Jetzt sind wir froh, dass alles läuft.“KNAPSACKSPIEGEL 3 / 2025 | 15

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