OHNE FILTERAzubis und ihre Ausbilder an der Rhein-Erft Akademiestanden für Lehrfilme vor der Kamera~ Bitter ~ (Illustration), kanpisut (Hintergrund) – beide stock.adobe.com,6 |„So, jetzt bin ich da.“„Okay. Super. Meine Fragewäre, was ich beachtenmuss, bevor ichdiese CNC-Maschinein Betrieb nehme.“„Okay, da gibt’s 'ne ganzeReihe an Sachen, diewir beachten müssen.Am besten schreibst du dirdas sofort mal auf.Hast du was dabei? (…)“Eine Alltagsszene zwischen Azubiund Ausbilder? Gewissermaßen.Das Zitat ist aus einemVideo der Reihe „Metall SMART Lernen“des Verlags Westermann BeruflicheBildung. Drehort MetallwerkstattRhein-Erft Akademie. An zweiTagen wurden dort 20 Lehrvideosaufgenommen. Eine Handvoll Menschenwaren am Set für Kamera, Tonund Producing. Und vor der Kamerastanden die Azubis Lina Machleid,Angelina Franz und Thomas Neu, alleYNCORIS, sowie René Trimborn, derseine Ausbildung bei Peter Grevenabsolvierte. Außerdem mit dabei diebeiden Ausbilder der Rhein-Erft Akademie,Jan Schneider und Nicola Gioia.TAKE EINS – WIE ES DAZU KAMBereits in der Vergangenheit hatte esschon einmal eine Zusammenarbeitder Rhein-Erft Akademie mit demWestermann Verlag Berufliche Bildunggegeben. Als dieser nun erneuteine Kooperation vorschlug, nämlichgemeinsam Lehrvideos in der Metallwerkstattzu drehen, war Schneider,Teamleiter Metalltechnik, gerne dazubereit. „Unsere einzige Bedingung war,dass wir keine steifen und realitätsfernenDialoge wollten. Da waren wiruns aber zum Glück mit Westermanneinig“, sagt er.Im nächsten Schritt ging Schneiderauf Azubis zu. Machleid, 19 Jahre undangehende Industriemechanikerin imdritten Lehrjahr, erinnert sich: „Er hatmich angesprochen, ob ich mitmachenmöchte und ich hab spontan zugesagt.“Ihre Kollegin Angelina Franz aus demzweiten Lehrjahr ergänzt: „Wir engagierenuns beide in unserer Ausbildungund standen auch schon mal vor derKamera. Klar wollten wir dabei sein.“
SCHULE„Wir wollten Texte, die möglichst natürlichund realistisch rüberkommen.Natürlich gab es ein Skript zum Dreh,aber wir hatten grünes Licht, es zu variierenund eigene Ideen einzubringen.“„Es ist uns immer eine Freude,wenn sich unsere Azubisengagieren. Die Mitarbeit anden Lehrfilmen ist ein Mehrwertfür die Jugendlichenselbst. Für YNCORISliegt er darüber hinaus inder Sichtbarmachungunseres Unternehmensund unserer Ausbildung.“Angelina FranzIndustriemechanikerinzweites Lehrjahr YNCORISABLAUFPLANDie Dreharbeiten waren für ein Wochenende,Freitag, Samstag, Ende Januarangesetzt. Angedacht war, jedesVideo nach 40 Minuten im Kasten zuhaben. „Wir waren ziemlich schnell ausdem Zeitplan“, erinnert sich Gioia. DieLehrvideos erklären Lernsituationenfür das Tabellen- und Fachkunde-Buchsowie das Arbeitsheft aus dem VerlagWestermann Berufliche Bildung. MancheSzenen waren sofort perfekt, anderemussten zehn, manchmal sogar 15 Malgedreht werden. „Alle mussten sich erstmal in die Situation einfinden“, erklärtSchneider und Franz erzählt: „Mit derZeit konnte man die anderen ausblenden,beziehungsweise, wer geradenicht vor der Kamera stand, hat sichverzogen, um nicht zu stören.“ Gründe,um aus dem Takt zu kommen, gab esdennoch genug: ein verpatzter Einsatz,ein Bauteil, das scheppernd zu Bodenfällt, die gluckernde Heizung oder derSchreckensruf des Tontechnikers, dernicht mit der Geräuschkulisse beimEntgraten des Werkstücks rechnet.ABSPANNSeit Anfang Mai sind die Videos online.Machleid und Franz sehen die Aufnahmengemeinsam mit den Ausbildernzum ersten Mal. Neu und Trimbornhaben inzwischen ihre Ausbildung erfolgreichbeendet und sind nicht beimTermin dabei. Ein spannender Moment,sich selbst im Film zu erleben.„Es war anstrengend, aber auch toll,die Szenen so zu gestalten, wie sie inunserem Alltag stattfinden könnten.Wir alle hatten Spaß“, fasst Machleidzusammen. Beim nächsten Mal wiederdabei? „Aber klar.“Bildmaterial aus den Lehrfilmen Verlag Westermann Berufliche BildungDirk BorkenhagenAusbildungsleiter YNCORISKNAPSACKSPIEGEL 3 / 2025 | 7
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