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KnapsackSPIEGEL Spezial 3/2022

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Informationen für Nachbarn und Besucher des Chemieparks Knapsack

02 CO 2 -PUNKTQUELLE

02 CO 2 -PUNKTQUELLE Fortsetzung von Seite 1 RECYCLING GEWINNT AN BEDEUTUNG Recycling bietet mehrere Möglichkeiten für ein Comeback der Ressourcen. Für die Kunststoffindustrie gewinnt das chemische Recycling zunehmend an Bedeutung: Kunststoffe werden zurückgeführt in ihre Ausgangsbestandteile. Diese werden wiederverwendet und zu neuem Kunststoff zusammengesetzt. „Kunststoff und Chemikalien werden heute aus ‚Erdöl‘ gemacht. Steamcracken ist das zentrale Verfahren der Petrochemie: Durch thermisches Cracken mit Wasserdampf werden langkettige Kohlenstoffe umgewandelt in kurzkettige. So entstehen unter anderem Olefine, Methan und Ethen – wichtige Zwischenprodukte, die dann zu Kunststoffen, Lösungsmitteln und vielem mehr weiterverarbeitet werden, lauter Rohstoffe der chemischen Industrie“, erklärt Lindmeyer den Prozess und ergänzt: „Kunststoff und Chemikalien werden in Zukunft aus ‚Luft‘ sein, wenn aus Punktquellen das CO 2 abgeschieden wird und aus diesen Ab- gasströmen Chemikalien und Produkte hergestellt werden.“ VORREITERROLLE IM AKTIVEN KLIMASCHUTZ Auch wenn klar ist, dass die chemische Industrie in puncto Ressourcenwandel noch einige Hürden zu nehmen hat, so ist Lindmeyer dennoch überzeugt: „Wir haben die einmalige Chance, mit der bereits vorhandenen Infrastruktur und dem Know-how eine Vorreiterrolle im aktiven Klimaschutz einzunehmen.“ Bei einer CO 2 -Punktquelle fallen Kohlenstoffdioxidemissionen in großem Maßstab an: • energiebedingt wie bei Müllverbrennungsanlagen • prozessbedingt wie bei Kalkund Zementwerken. Sie eignen sich zur Abscheidung und Weiterverarbeitung von CO 2 . Diese CO 2 -Punktquellen sind auch nach 2045 verfügbar. STARKE PERSÖNLICHKEITEN IM CHEMIEPARK Knapsack ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich immer mehr Frauen in der Männer-Domäne „Chemiebranche“ behaupten F rauen in verantwortungsvollen Positionen sind in vielen Chemieparks noch nicht selbstverständlich. Nicht so in Knapsack – der KNAPSACK SPIEGEL SPEZIAL (KSS) stellt in dieser Ausgabe stellvertretend für einige weitere Mitarbeiterinnen gleich vier von Ihnen vor: Dunja Paterok, erste Senior Sales Managerin im Vertrieb von YNCORIS, Laura Bungert, neue Koordinatorin Werkschutz bei YNCORIS, Elvira Mertens, neue Referentin Finanzund Rechnungswesen bei der Rhein-Erft Akademie und Iris Achten, neue Personalleiterin bei CABB. WIE DIE „SENDUNG MIT DER MAUS“ LIVE Dunja Paterok ist die erste Senior Sales Managerin im Vertrieb bei YNCORIS. Im Interview mit KNAPSACK SPIEGEL SPEZIAL spricht sie über die Herausforderung als Quereinsteigerin SIE SIND DIE EINZIGE FRAU IM YNCORIS-VERTRIEBS- AUSSENDIENST. WIE FÜHLT SICH DAS AN? Das fällt mir gar nicht auf. Ich fühle mich nicht wie die erste Frau im Weltall, sondern als willkommener Teil eines starken, gemischten Teams. WAS MACHT EINE SENIOR SALES MANAGERIN ÜBERHAUPT? Unsere primäre Aufgabe ist, Kundenkontakte zu schaffen, ein dauerhaftes Vertrauensverhältnis aufzubauen und die richtigen Ansprechpartner an einen Tisch zu bringen. Dazu müssen wir aufmerksam zuhören, uns in unsere Kunden hineindenken, ihre Anforderungen und ihre Ziele verstehen, um ihnen die passende Lösung für ihre ganz individuellen Belange anbieten zu können. Das bedeutet aber auch, klar zu sagen, wenn wir etwas nicht leisten können. Wichtig sind also Einfühlungsvermögen, Intuition, Menschenkenntnis und Aufrichtigkeit. HABEN SIE SCHON IMMER IM VERTRIEB GEARBEITET? Ursprünglich habe ich Sportwissenschaften studiert und nach ein paar Jahren in der betrieblichen Gesundheitsförderung die Arbeitssicherheit für mich entdeckt. Für ein Ingenieurbüro war ich auf diesem Gebiet lange Jahre beratend und vertrieblich unterwegs und habe aus der sicherheitstechnischen Perspektive auch die chemische und pharmazeutische Industrie kennengelernt. Nach zehn Jahren wollte ich meinen Horizont nochmal erweitern – und YNCORIS fand ich schon länger interessant. WAS MÖGEN SIE AN IHREM BERUF BESONDERS? Ich finde es spannend zu sehen, wie unsere Kunden arbeiten, welche Philosophie sie verfolgen. Die Chemieindustrie zu verstehen, ist ein bisschen wie die „Sendung mit der Maus“ zu schauen, nur eben live. Im Vertrieb stehe ich in Tuchfühlung zum Weltgeschehen und in Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen. Das gefällt mir. UMWELTSÜNDE VERPACKUNGSMÜLL Mehr als 227 Kilogramm pro Kopf – so viel Verpackungsmüll verursachte laut Bundesumweltamt jeder Bürger in Deutschland im Jahr 2019. Damit liegen die Deutschen 50 Kilo über dem europäischen Mittelwert. Und der Pro-Kopf- Verbrauch dürfte sich in den vergangenen beiden Jahren noch deutlich erhöht haben, weil viele Menschen während der Corona-Pandemie nicht vor Ort in Restaurants und Betriebskantinen gegessen, sondern sich ihr Essen ab geholt haben. Auch im Chemiepark Knapsack gingen seit Pandemiebeginn rund die Hälfte aller Gerichte als Außer- Haus-Variante über die Theke. WIE ENTSPANNEN SIE NACH EINEM LANGEN ARBEITSTAG? Durch Sport am liebsten draußen in der Natur. Mein Mann und ich fahren Gravel Bikes, das sind, vereinfacht gesagt, Rennräder mit etwas breiteren Reifen. Wir suchen uns gern längere Touren durch die Eifel oder Belgien aus. Wenn ich so richtig verdreckt aus dem Wald komme, bin ich glücklich. Er recherchierte, testete und bewertete: Betriebsgastronomie- Azubi Hendrik Poll.

STILLSTAND IST KEINE OPTION Laura Bungert arbeitet seit ihrer Ausbildung 2014 im Chemiepark Knapsack und ist jetzt Koordinatorin Werkschutz I ch will das Rad nicht neu erfinden“, sagt Laura Bungert und ergänzt: „Aber natürlich gibt es Dinge, die wir weiterentwickeln wollen. Denn ‚Stehenbleiben‘ ist meist das Falsche. Wir möchten einen guten Zusammenhalt und eine gute Zusammenarbeit im Team. Und wir wollen die Eigenständigkeit des Werkschutzes erhalten. Wir sind nicht irgendein Dienstleister, der für ein anderes Unternehmen arbeitet, wir sind der Chemiepark. Das ist wie ein zu Hause.“ Laura Bungert gehört seit Ihrer Ausbildung im Jahr 2014 – damals noch bei InfraServ Knapsack, später YNCORIS – zum Werkschutz-Team, hat sich in den Folgejahren innerbetrieblich immer weiter qualifiziert und schlussendlich zusätzlich ihre zweijährige Meister-Ausbildung im Bereich Schutz und Sicherheit erfolgreich absolviert. Jetzt ist Laura Bungert als Koordinatorin Werkschutz für den operativen Ablauf im Chemiepark verantwortlich und hält so dem neuen Leiter Werkschutz Markus Fröhlich für seine Aufgaben den Rücken frei. Sie plant den Einsatz der insgesamt 18 Mitarbeiter*innen vergleichbar mit der Funktion einer Disponentin bis hin zu Urlaubsangelegenheiten, und ist dabei viel im Chemiepark unterwegs. „Man kann sagen, dass ich dafür zuständig bin, dass alle Abläufe im Flow sind“, sagt sie mit einem Schmunzeln. Und das ist im Alltags-Szenario des Werkschutzes so Einiges und muss gut koordiniert werden. AUCH PRIVAT KEINE LANGEWEILE Laura Bungert kann sich also nicht über Langeweile in ihrem Job beklagen. Trotzdem ist bei ihr am Ende des Tages der Akku noch nicht leer und sie findet privat noch Zeit für ein eher ungewöhnliches Hobby: Auf dem alten Bauernhof, wo die Tierliebhaberin seit mehr als drei Jahren lebt, pflanzt sie in ihrer Freizeit Obst und Gemüse an und hat einen Hühnerstall und eine Wachtel-Voliere gebaut. Dort kümmert sich die entschiedene Gegnerin von Massentierhaltung um ihre Schützlinge, die zum Teil aus dem Verein Rettet das Huhn e. V. stammen, der „ausgediente“ Legehennen aus Massentierhaltungen übernimmt. Und last but not least ist auch noch die Labrador-Hündin Eve, mit der Sie regelmäßig zum Hundesport geht, in ihrer Obhut. Kurzum: Den einzigen Stillstand in ihrem Leben erlebt Laura Bungert alljährlich im März im Chemiepark – und da kann von Stillstand im eigentlichen Sinne natürlich auch keine Rede sein. M it einem weinenden und lachenden Auge begegne ich dieser Situation: Wenn Hilmar Plum nun in den Ruhestand geht, werden wir ihn alle sehr vermissen. 20 Jahre hat er als Kaufmännischer Leiter die Rhein- Erft Akademie begleitet, entwickelt und zu dem gemacht, was sie jetzt ist. Mit Elvira Mertens haben wir eine Nachfolgerin gefunden, mit der wir unsere positive Entwicklung für die nächsten Jahre fortschreiben möchten“, sagt Marco Mencke, Geschäftsführer der Rhein-Erft Akademie. Im KSS-Interview gibt Elvira Mertens einen ersten Einblick in ihre Welt der Zahlen: ZAHLEN SIND ZAHLEN. WAS ZOG SIE ZU IHREM NEUEN JOB? Das Thema Aus- und Weiterbildung ist angesichts des akuten Fachkräftemangels und der veränderten Arbeitswelt ein gesellschaftlich wichtiges Thema, dass jeden auch persönlich angeht. Dazu möchte ich mein berufliches Wissen einbringen. Das resultiert aus rund 20 Jahren Rechnungswesen für einen Automobilzulieferer im Bereich Elektronik. Ein Bildungsunternehmen wie die Rhein-Erft Akademie hat eine völlig andere Ausrichtung. Haushaltspläne und „DIE ZAHLEN LEBEN!“ Elvira Mertens ist seit 1. April Referentin Finanz- und Rechnungswesen bei der Rhein-Erft Akademie Anträge zur Refinanzierung des eigenen privaten Berufskollegs, Förderanträge im Zuge der Digitalisierung, die Beratung der Kolleg*innen bei Anschaffungen und Rechnungsstellung zählen zum Beispiel zu den Prioritäten. Hier sieht man unmittelbar Ergebnisse und Erfolge der eigenen Arbeit. Die Zahlen leben! SINNZUSCHLAG ALS JOBFAKTOR? Wie so vieles zeichnet sich auch das Berufsleben durch ständige Veränderung aus; meine Freude am Umgang mit Zahlen wird bleiben. Da meine Kinder nun erwachsen sind, richtet sich mein Fokus wieder mehr auf den Job. Dabei lege ich neben der beruflichen Herausforderung großen Wert auf eine gute Arbeitsatmosphäre. Bei der Rhein-Erft Akademie wurde ich herzlich willkommen geheißen, so dass ich mich direkt gut aufgenommen fühlte. WAS SIND IHRE HOBBYS? Neben Laufen und Fitnessgymnastik möchte ich wieder ein Instrument spielen. In meiner Jugend bevorzugte ich das Klavier. Jetzt übe ich Saxophon mit dem Ziel gemeinsam mit anderen zu musizieren. Da wird sich das richtige Team schon finden. ÜBER NACHHALTIGKEIT REDEN IST GUT, MACHEN IST BESSER… Die Betriebsgastronomie im Chemiepark Knapsack zeigt beim Thema Verpackungen und Einweggeschirr, dass es auch anders geht W arum kann ich nicht einfach mein eigenes Geschirr mitbringen und befüllen lassen?“, fragten sich viele Mitarbeitende im Chemiepark Knapsack. „Grundsätzlich gilt: Wir dürfen aus Hygienegründen keine mitgebrachten Schalen oder Teller hinter die Theke nehmen, um sie dort zu befüllen“, erklärt Marvin Heuwing aus der Betriebsgastronomie. „Diese Regel betrifft nicht nur uns, sondern alle, die fertig zubereitete Speisen verkaufen.“ Möglich blieb daher nur ein System, bei dem das Küchenteam Mehrwegbehälter aus dem Bereich hinter der Theke entnehmen, befüllen und dann über die Theke an den Gast weiterreichen kann. Um Einweggeschirr nachhaltiger zu gestalten, erhalten Gäste der Betriebsgastronomie im Chemiepark Knapsack bereits seit zwei Jahren Verpackungen, die in der Bio-Tonne entsorgt werden können. „Die Praxis hat allerdings gezeigt, dass das die wenigsten machen. Viele der kompostierbaren Verpackungen landen trotzdem im Restmüll und werden konventionell entsorgt, sprich verbrannt“, sagt Heuwing. EINWEG MUSS WEG Die Betriebsgastronomie ging deshalb noch einen Schritt weiter: Wer im Chemiepark Essen mit an seinen Arbeitsplatz nehmen möchte, muss dazu seit Mitte April nicht mehr auf Einwegverpackungen zurückgreifen – dank einer Mehrweg-Lösung des Azubis Hendrik Poll. Jeder Mehrweg-Behälter ist da- bei auf 200 Spülgänge ausgelegt. Der Auszubildende zum Fachmann für Systemgastronomie im dritten Ausbildungsjahr bei YNCORIS recherchierte intensiv, schaute sich unterschiedliche Systeme an, testete die Musterbehälter im Alltag und bewertete sie. „Die meisten Systeme basieren auf einem Pfandsystem, bei dem der Gast einen bestimmten Betrag pro Schale oder Becher zahlen muss und diesen Betrag später wieder erstattet bekommt“, sagt Poll. „Im Chemiepark holen aber einige das Essen gleich für mehrere Kolleg*innen mit. Sie müssten dann das Pfandgeld bei allen einsammeln. Das ist nicht besonders praktisch.“ KOSTENLOS UND OHNE PFAND Eine Lösung ohne Pfandgebühr fand Poll bei Vytal. Das Kölner Unternehmen bietet ein Mehrwegsystem mit weit über 200 Abgabestellen in der Region. Statt Pfand gibt es eine App, in der Becher und Schalen registriert werden. Wer seinen Behälter innerhalb von zwei Wochen wieder zurückgibt, zahlt keinen Cent. „Das war uns besonders wichtig, damit möglichst viele das System nutzen“, so Poll weiter. Nur wer die Behälter länger als zwei Wochen behält, kauft sie automatisch für zehn Euro pro Schale und vier Euro pro Becher. Die App enthält einige weitere praktische Funktionen. So lässt sich dort beispielsweise der Ausleihzeitraum in Urlaubszeiten auf drei Wochen verlängern. Nutzer*innen können „ihre“ Behälter zudem per App an Kolleg*innen weitergeben und müssen sie so nicht zwingend selbst zurückbringen. Auch die Rückgabe ist denkbar einfach: In jedem Betriebsrestaurant des Chemieparks befindet sich eine große Box, in der Mitarbeiter*innen die ausgespülten Behälter einwerfen können. Poll: „Wir scannen jeden Tag die Rückgabe für unsere Gäste und spülen das Geschirr.“ Die App aktualisiert das Kundenkonto direkt nach dem Scannen automatisch. HOCHWERTIG UND AUSLAUFSICHER Nicht nur das Verleih-Konzept des Kölner Unternehmens unterschied sich von dem anderen Anbieter, auch das Mehrweggeschirr selbst überzeugte die Betriebsgastronomie: „Die Behälter sind hochwertig, auslaufsicher, BPA-frei und geeignet für Mikrowellen“, so Poll. Ein weiterer Vorteil: Die Kunststoffschalen mit ihren dicht schließenden Deckeln halten länger frisch und lassen viel weniger Gerüche durch als Einweggeschirr. Die Kosten für das Mehrwegsystem bewegen sich für YNCORIS auf dem gleichen Niveau wie die nachhaltigen Einwegverpackungen. Diese Lösung bietet die Betriebsgastronomie auch weiterhin für alle an, die Mehrweg-Geschirr nicht nutzen können oder wollen. Heuwing: „Wir hoffen allerdings, dass wir möglichst viele vom neuen Konzept überzeugen können.“

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