KNAPSACK SPIEGELSPEZIAL03 2024 Informationen für Nachbarn und Besucher des Chemieparks Fotos: Ralf Baumgarten EDITORIAL 03 / 2024 Vom Kunststoff zum Kunststoff Mit der ersten Sortier- und Recycling-Anlage für Kunststoffe von LyondellBasell in Knapsack wird Nachhaltigkeit konkret I m Frühjahr 2026 soll die erste Anlage von LyondellBasell im neuen Werksteil Hürth-Süd in Betrieb gehen, um Kunststoffabfälle zu recyceln und weiterzuverarbeiten. Mit dieser Anlage schafft das Unternehmen die Grundlage, um daraus in weiteren Schritten neuen Kunststoff herzustellen. Wolfgang Klemmer ist Business Opportunity Manager bei LyondellBasell und leitet das Projekt. Er erklärt, warum die neue Anlage für das Unternehmen so wichtig ist. Ob Käseverpackung, Schokoriegelverpackung oder Joghurtbecher – jeden Tag erzeugen Menschen große Mengen an Kunststoffabfällen. Zwar steigt der Anteil von recycelten Kunststoffen, doch gerade bei Lebensmitteln werden die Verpackungen aufgrund der hohen Anforderungen fast immer aus neuen Kunststoffen hergestellt. Ein hoher Ressourcenverbrauch. „Viele große Konsumgüterproduzenten wollen daher bis 2030 den Anteil von recyceltem Kunststoff in ihren Produkten kontinuierlich erhöhen“, sagt Klemmer. „Für dieses Ziel benötigen die Hersteller Kunststoffe mit Rezyklaten, die für Lebensmittelanwendungen zugelassen sind – und zwar in großen Mengen. Diesen wachsenden Markt wollen wir bedienen.“ Bis 2030 strebt LyondellBasell an weltweit zwei Millionen Tonnen Polymere aus Rezyklaten und nachwachsenden Rohstoffen herzustellen. ÜBER KNAPSACK ZURÜCK IN DEN WERTSTOFFKREISLAUF Doch Kunststoffe wiederzuverwenden ist mit hohen Anforderungen verbunden – sowohl technisch, als auch aufgrund gesetzlicher Regelungen. Das verbreitete mechanische Recycling benötigt darüber hinaus sehr gut vorsortierte, idealerweise sortenreine Kunststoffabfälle. Neben diesen sortenreinen Anteilen landen heute mehr als 50 Prozent als unsortierte Kunststoffabfälle in der Verbrennung. Klemmer: „Hier kommt unsere neue Anlage am Standort Knapsack ins Spiel. Sie soll diese Reste mit modernster Technik noch einmal deutlich besser sortieren. Wir nehmen also den mechanischen Wiederverwertern nichts weg, sondern führen voraussichtlich rund zwei Drittel dieser Reste wieder in den Wertstoffkreislauf zurück.“ Dazu werden die Kunststoffe vollelektronisch erkannt, aufgeteilt und danach in eine Art Pellets aufgeschmolzen. Die gewählte Anlagenkonstruktion für Knapsack orientiert sich an einer sehr ähnlichen Anlage eines verbundenen Unternehmens nahe Hannover. „Wir rechnen daher damit, dass wir durch das bereits erprobte Konzept deutlich schneller mit der Produktion starten können“, so Klemmer. VON HÜRTH-SÜD NACH WESSELING Die Pellets gelangen danach in die MoRe- Tec-Anlage von LyondellBasell in Wesseling. Sie soll ebenfalls Anfang 2026 ihren Betrieb aufnehmen. In diesem Betrieb werden die sortierten Mischkunststoffe über eine Pyrolyse in Pyrolysegas und Pyrolyseöl aufgespalten. Pyrolyseöl dient dann als Ersatz für fossile Rohstoffe, die normalerweise für die Polymerproduktion nötig sind. Diese Rohstoffe nutzt das Unternehmen zur Herstellung neuer Kunststoffe für eine Vielzahl von Anwendungen, unter anderem für medizinische Verpackungen, aber auch für Käseverpackungen, Schokoriegelverpackungen oder Joghurtbecher. NEUES KOMMUNIKATIONSFORMAT Einladung zum Nachbarschaftsdialog am 1. Oktober 2024 D ie Kreislaufwirtschaft ist von entscheidender Bedeutung für den Klimaschutz am Standort Hürth und die Zukunft des Chemieparks Knapsack. Der Erfolg hängt vom Zusammenspiel aller Akteure ab. Bei der Süderweiterung des Chemieparks Knapsack geht es somit nicht nur um den Bau einer neuen Anlage. Es geht darum, Wertstoffe aus nicht mehr gebrauchten Kunststoffen zu erkennen und zurückzugewinnen. DER FAHRPLAN FÜR DIE NEUE ANLAGE Ende Oktober 2024 bis Ende des Jahres – Diverse Vorbereitungen u. a. der Fläche für die Baumaßnahmen Anfang 2025 – Baubeginn Mitte 2026 – Inbetriebnahme der ersten Anlage Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um mit Ihnen in einen nachhal tigen Dialog über unser Projekt zu treten. Der Nachbarschaftsdialog am 1. Oktober 2024 wird in einem neuen Kommunikationsformat in Kleingruppen stattfinden. Interessierte Nachbar*innen können im Feierabendhaus zwischen drei alternativen Startzeiten wählen: 13 Uhr, 15 Uhr oder 18 Uhr. Liebe Nachbarn, meteorologisch als auch in Kürze kalendarisch hält der Herbst in diesen Tagen Einzug. Und wie der Herbst steht dieses Mal auch Ihr KNAPSACK SPIEGEL SPEZIAL ganz im Zeichen des Wandels: Bereits in unserer Sommer-Ausgabe hatten wir über die Süd erweiterung im Chemiepark Knapsack berichtet, in deren Rahmen unser Standortunternehmen LyondellBasell im neu zu schaffenden Werksteil Hürth- Süd in drei Phasen bis zum Jahr 2030 ein integriertes Recycling- und Weiterverarbeitungszentrum für Kunststoffabfälle baut. Ein solcher Meilenstein wirft sicherlich auch bei Ihnen Fragen auf. Fragen, die wir gerne bei unserem nächsten Nachbarschaftsdialog im Feier abendhaus beantworten möchten. Mehr hierzu und die Möglichkeit der Anmeldung finden Sie ebenso auf dieser Seite wie die Aufmacher-Story mit LyondellBasell Business Opportunity Manager Wolfgang Klemmer, der das neue Projekt leitet. Darüber hinaus lesen Sie in dieser Ausgabe weitere Interviews und Stimmen zum Wandel in Knapsack, wie dem bevorstehenden Abschied von BASF, und wir blicken zurück auf die wechselhafte Geschichte des Chemieparks vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute. Einen guten Start in den Herbst wünschen Benjamin Jochum, Leonie Sengelmann und Thomas Kuhlow Kommunikation Chemiepark Knapsack Bitte reservieren Sie sich vorab verbindlich einen Platz über den angegebenen QR-Code oder Link. Auf der Reservierungsseite erhalten Sie Details zu den verfügbaren Plätzen und Zeiten. Gerne können Sie uns auch eine E-Mail schreiben und im Vorfeld Ihre Fragen zukommen lassen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! https://nachbarschaftsdialog.event-reservierung.de/ programm/nachbarschaftsdialog-1-oktober-2024/ kommunikation@yncoris.com
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